Pferdewirte/-innen versorgen, pflegen, führen und transportieren Pferde, bilden Reitpferde aus und trainieren sie. Dazu kennen sie Körperbau, Lebensvorgänge und Verhalten der Pferde und wissen, wie Futtermittel zusammengestellt wird. Sie haben Grundkenntnisse in Tiergesundheit und Tierhygiene, behandeln Wunden, legen Verbände an, pflegen Hufe, halten den Stall sauber, reinigen und pflegen Ausrüstung und Zubehör. Sie kennen die unterschiedlichen Arten der Pferdehaltung und sie unterstützen die Zucht und Aufzucht.
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Pferdewirte/-innen in einer der vier Schwerpunkte ausgebildet:
1.Pferdewirte/-innen mit dem Schwerpunkt Pferdezucht- und -haltung versorgen die Fohlen, Mutterstuten und Deckhengste, füttern, tränken und reinigen sie regelmäßig. Sie betreuen trächtige Stuten und helfen bei der Geburt. Dabei wissen Sie, worauf es bei Fortpflanzung, Züchtung, Vererbung und Rassenkunde ankommt. Sie kennen die rechtlichen Bestimmungen über Pferdezucht und -haltung.
2.Pferdewirte/-innen mit dem Schwerpunkt Reiten versorgen die Reitpferde vor und nach dem Turnier, füttern, tränken und reinigen sie regelmäßig. Sie satteln die Pferde, legen das Zaumzeug an und bandagieren sie. Sie bilden Pferde in Dressur, Springen, Reiten im Gelände und Jagdreiten bis zur Klasse L (leichte Anforderungen) aus und trainieren sie, erteilen Anfängern und Fortgeschrittenen Reitunterricht, wissen, wie der Turniersport organisiert ist und kennen die rechtlichen Grundlagen der Rennordnung
3.Pferdewirte/-innen mit dem Schwerpunkt Rennreiten versorgen die Galopprennpferde vor und nach dem Rennen, füttern, tränken und reinigen sie regelmäßig. Sie satteln die Pferde, legen das Zaumzeug an und bandagieren diese. Sie bilden Galopprennpferde aus und trainieren sie, reiten Jährlinge an, reiten Galopprennpferde im Rennen und wissen, wie der Galopprennsport organisiert ist und kennen die rechtlichen Grundlagen der Rennordnung.
4.Pferdewirte/-innen mit dem Schwerpunkt Trabrennfahren versorgen die Trabrennpferde vor und nach dem Rennen, füttern, tränken und reinigen sie regelmäßig. Sie spannen die Pferde an, bilden Trabrennpferde aus und trainieren sie, fahren sie vor dem Rennen warm, fahren auch selbst Rennen und wissen, wie der Trabrennsport organisiert ist und kennen die rechtlichen Grundlagen der Trabrennordnung.
Pferdewirte/-innen arbeiten je nach Ausbildungsschwerpunkt für:
Gestüte
Reitschulen
Reitvereinigungen
Renn- und Trainingsställe
landwirtschaftliche Pferdehaltungsbetriebe und Pensionspferdehaltungen
Dort werden sie in der Regel auch ausgebildet.
Bewerber/-innen sollten …
über ein Gespür für Pferde verfügen, sich also in das Verhalten von Pferden hineinversetzen zu können, sich gegenüber den Vierbeinern aber auch durchsetzen zu können, schnell reagieren und ausgeglichen sein
Reitkenntnisse und entsprechendes Talent haben
zupacken können
bereit sein, auch am Wochenende und an Feiertagen zu arbeiten
beim Schwerpunkt Rennreiten:
zu Beginn der Ausbildung nicht mehr als 45 bis 50 kg wiegen
Nicht geeignet ist die Ausbildung…
für alle, die regelmäßige Arbeitszeiten bevorzugen
bei Allergien gegenüber Tierhaaren
Zugangsvoraussetzung:
Grundsätzlich ist keine bestimmte Vorbildung für den Lehrbeginn vorgeschrieben. Die meisten Betriebe erwarten aber einen Hauptschulabschluss. Manche auch die Fachoberschulreife (Mittlere Reife). Lehrbetrieb und Auszubildender entscheiden, in welcher der vier Schwerpunkte die Ausbildung erfolgt:
Pferdezucht- und -haltung
Reiten
Rennreiten
Trabrennfahren
Nach dem ersten Ausbildungsjahr findet eine Zwischenprüfung statt. Die Ausbildung endet nach drei Jahren mit bestandener Abschlussprüfung.
Ausbildungsvergütung:
Die Höhe der Ausbildungsvergütung ist je nach Wirtschaftsbereich und Region, manchmal sogar je nach Unternehmen sehr unterschiedlich (Vergütungstabelle). Eine berufliche Ausbildung ist der erste Schritt ins Berufsleben. Danach gehts weiter, beispielsweise als Fachagrarwirt/-in. Ziel kann natürlich auch die berufliche Selbständigkeit sein. Es gibt jede Menge Lehrgänge, Kurse oder Seminare, um sich zu spezialisieren, z. B.
Tierzucht
Betriebsführung in der Landwirtschaft
Unter bestimmten Voraussetzungen, z. B. mehrjähriger Berufserfahrung, sind verschiedene Fort- und Weiterbildungen möglich, u.a.:
Ausbilder/-in (verantwortlich für die Ausbildung von Azubis)
Pferdewirtschaftsmeister/-in
Fachagrarwirt/-in
Nach dem Besuch einer Fachoberschule ist das Studium an einer Fachhochschule (FH) möglich, u.a. Dipl.-Ingenieur/-in Landwirtschaft