Fischwirte/-innen kennen die Eigenschaften des Wassers und die verschiedenen Gewässertypen mit den darin vorkommenden Tiere und Pflanzen. Sie kennen die verschiedenen Fischarten, deren Verhalten und Körperbau, füttern, pflegen und züchten diese und halten die Aufzuchtanlagen instand. Sie fangen Fische fachgerecht, be- und verarbeiten sie nach dem Fang, schlachten, schuppen, zerlegen und konservieren sie und vermarkten die Fischereierzeugnisse. Sie reparieren Netze, achten auf Schonzeiten, Schonbezirke und Fangbeschränkungen. Fischwirte/-innen fertigen einfache Fischereieinrichtungen an, bedienen sie und halten sie Instand, warten und bedienen Fahrzeuge, Maschinen und Geräte.
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Fischwirte/-innen werden in drei Spezialisierungsrichtungen ausgebildet:
1.Fischwirte/-innen mit dem Schwerpunkt Fischhaltung und Fischzucht halten und vermehren und züchten Fische, pflegen Fischteiche und halten sie instand.
Sie arbeiten für …
Fischfarmen
Teich- oder Fischgüter
Fischzuchtbetriebe
Fischmastbetrieben
Dort werden sie in der Regel auch ausgebildet.
2.Fischwirte/-innen mit dem Schwerpunkt Seen- und Flussfischerei fangen Fische in Seen, Talsperren, Baggerseen, Flüssen, Bächen, Kanälen, Stau- und Rückhaltebecken, bewirtschaften Gewässer und setzen künstlich gezogene Fischbrut.
Sie arbeiten für …
Betriebe der Fluss- und Seenfischerei
Fischbrutanstalten
Landesanstalten der Fischerei oder Wasserforschung
Dort werden sie in der Regel auch ausgebildet.
3.Fischwirte/-innen mit dem Schwerpunkt Kleine Hochsee- und Küstenfischerei (Nord- und Ostsee) kennen die Vorschriften des Seemannsgesetzes, der Seestraßen- und Seeschifffahrtsstraßen und der Schiffbesetzungsordnung. Sie fangen Fische und Meeresfrüchte in den Fanggebieten der Kleinen Hochsee- und Küstenfischerei, behandeln diese an Bord weiter, zerlegen und kühlen, veredeln und vermarkten sie.
Sie arbeiten für …
Kleinbetriebe der Kutterfischerei
Betriebe der Frischfisch-, Krabben- sowie Muschelfischerei
Dort werden sie in der Regel auch ausgebildet.
Bewerber/-innen sollten …
körperlich fit sein und zupacken können
beim Schwerpunkt Kleine Hochsee- und Küstenfischerei: seetauglich sein
technisches Verständnis haben
selbständig und verantwortungsbewusst arbeiten
bereit sein, auch am Wochenende und an Feiertagen zu arbeiten
Zugangsvoraussetzung:
Grundsätzlich ist keine bestimmte Vorbildung für den Lehrbeginn vorgeschrieben. Die meisten Betriebe erwarten aber einen Hauptschulabschluss. Manche auch die Fachoberschulreife (Mittlere Reife). Ausbildungsbetrieb und Auszubildender entscheiden, in welcher der Schwerpunkte die Ausbildung erfolgt. Vor dem Ende des zweiten Ausbildungsjahres findet eine Zwischenprüfung statt. Die Ausbildung endet nach drei Jahren mit bestandener Abschlussprüfung.
Ausbildungsvergütung
Die Höhe der Ausbildungsvergütung ist je nach Wirtschaftsbereich und Region, manchmal sogar je nach Unternehmen sehr unterschiedlich (Vergütungstabelle). Eine berufliche Ausbildung ist der erste Schritt ins Berufsleben. Danach gehts weiter, beispielsweise als Fischwirtschaftsmeister/-in. Ziel kann natürlich auch die berufliche Selbständigkeit sein. Es gibt jede Menge Lehrgänge, Kurse oder Seminare, um sich zu spezialisieren, z. B.
Naturschutz
Biologie im Bereich Fischerei
Arbeitssicherheit in der Fischerei
Unter bestimmten Voraussetzungen, z. B. mehrjähriger Berufserfahrung, sind verschiedene Fort- und Weiterbildungen möglich, u.a.:
Fischwirtschaftsmeister/-in
Techniker/-in der Fachrichtung Konserventechnik
Kapitän/-in der Küstenfischerei
Nach dem Besuch einer Fachoberschule ist das Studium an einer Fachhochschule (FH) möglich, u.a. Dipl.-Ingenieur/-in