Verfahrensmechaniker/-innen in der Hütten- und Halbzeugindustrie überwachen, steuern und regeln Produktionsverfahren und -anlagen zur Eisen- und Stahlerzeugung. Sie erkennen Störungen im Produktionsablauf und beseitigen sie, halten die Produktionsmaschinen und -anlagen instand und sorgen für gleichbleibende Qualität der Erzeugnisse.
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Verfahrensmechaniker/-innen in der Hütten- und Halbzeugindustrie üben eine hoch-qualifizierte Tätigkeit aus und werden daher in einer der vier Fachrichtungen ausgebildet:
Eisen- und Stahl-Metallurgie
Stahl-Umformung
Nichteisen-Metallurgie
Nichteisenmetall-Umformung
Verfahrensmechaniker/-innen in der Hütten- und Halbzeugindustrie der Fachrichtung Eisen- und Stahl-Metallurgie …
stellen aus den verschiedenen Erzsorten Mischungen für den Hochofen zusammen
überwachen den Schmelzprozess von Altmetallen, Roheisen und Kalk, um Stahl herzustellen
erfassen Betriebsdaten und Darstellungen zur Prozesssteuerung und werten sie aus
steuern die Zusammensetzung der Rohstoffe, die Luftzufuhr oder Zusammensetzung der Gase im Hochofen zur Herstellung von Eisen und Stahl
Verfahrensmechaniker/-innen in der Hütten- und Halbzeugindustrie der Fachrichtung Eisen- und Stahl-Metallurgie arbeiten für …
Hochofen- und Stahlwerksbetriebe
Dort werden sie in der Regel auch ausgebildet.
Verfahrensmechaniker/-innen in der Hütten- und Halbzeugindustrie der Fachrichtung Stahlumformung …
formen die verschiedenen Stahlsorten durch Warm- und Kaltwalzen, Schmieden, Pressen oder Ziehen zu Achsen für Fahrzeuge, Kurbelwellen, Getriebeteilen
arbeiten dabei mit computergesteuerte Anlagen, überwachen und steuern die Umformprozesse
rüsten bei Produktionswechsel Maschinen und Anlagen der Umformtechnik und Oberflächentechnik um und nehmen die Produktionsanlagen wieder in Betrieb
Verfahrensmechaniker/-innen in der Hütten- und Halbzeugindustrie der Fachrichtung Stahlumformung arbeiten für …
Warm- und Kaltwalzwerke
Röhrenwerke
Drahtziehereien
Schmiede- und Presswerke
Dort werden sie in der Regel auch ausgebildet.
Verfahrensmechaniker/-innen in der Hütten- und Halbzeugindustrie der Fachrichtung Nichteisen-Metallurgie …
schmelzen Kupfer für die Elektroindustrie, Blei für Starterbatterien, Aluminium für Automotoren und gießen sie in Barren
schmelzen Edelmetalle wie Gold und Silber
stellen Seltenerden-Metalle, wie z. B. Gallium, Arsen oder Silicium für die Chip-Industrie her
achten auf eine gleichbleibende Erzmischung im Produktionsprozess
erkennen Störungen im Produktionsablauf und beseitigen sie
raffinieren (reinigen) die Rohmetalle
Verfahrensmechaniker/-innen in der Hütten- und Halbzeugindustrie der Fachrichtung Nichteisen-Metallurgie arbeiten für …
Metallhütten
Metallraffinerien
Umschmelzwerke
Dort werden sie in der Regel auch ausgebildet.
Verfahrensmechaniker/-innen in der Hütten- und Halbzeugindustrie in der Fachrichtung Nichteisen-Metall-Umformung …
überwachen, steuern und regeln die jeweiligen Produktionsverfahren und -anlagen der Nichteisen-Metallumformung, dazu gehört z. B. das Walzen, Pressen oder Schmieden von Halbzeugen aus Nichteisen-Metallen, wie z. B. Bleche, Stangen, Rohre, Drähte
arbeiten mit automatisierten, aber auch handgesteuerten Fertigungsanlagen arbeiten, überwachen und steuern die Umformprozesse
rüsten bei Produktionswechsel Maschinen und Anlagen der Umformtechnik und Oberflächentechnik um und nehmen die Produktionsanlagen wieder in Betrieb
Verfahrensmechaniker/-innen in der Hütten- und Halbzeugindustrie in der Fachrichtung Nichteisen-Metall-Umformung arbeiten für …
Warm- und Kaltwalzwerke
Röhrenwerke
Ziehereien
Schmiede- und Presswerke
Dort werden sie in der Regel auch ausgebildet.
Bewerber/-innen sollten …
gerne im Team arbeiten
technisches und naturwissenschaftliches Interesse haben
zupacken können und körperlich fit sein
Zugangsvoraussetzung
Grundsätzlich ist keine bestimmte Vorbildung für den Lehrbeginn vorgeschrieben. Die meisten Betriebe erwarten aber mindestens den Hauptschulabschluss. Manche auch die Fachoberschulreife (Mittlere Reife). Lehrbetrieb und Auszubildender entscheiden, in welcher der vier Fachrichtungen die Ausbildung erfolgt. Vor dem Ende des zweiten Ausbildungsjahres findet eine Zwischenprüfung statt. Die Ausbildung endet nach dreieinhalb Jahren mit bestandener Abschlussprüfung.
Ausbildungsvergütung
Die Höhe der Ausbildungsvergütung ist je nach Wirtschaftsbereich und Region, manchmal sogar je nach Unternehmen sehr unterschiedlich (Vergütungstabelle). Eine berufliche Ausbildung ist der erste Schritt ins Berufsleben. Danach gehts weiter, beispielsweise als Industriemeister/-in der Fachrichtung Hüttentechnik. Ziel kann natürlich auch die berufliche Selbständigkeit sein. Es gibt jede Menge Lehrgänge, Kurse oder Seminare, um sich zu spezialisieren, z. B.
Galvanotechnik
Werkstoffprüfung
Qualitätssicherung
Unter bestimmten Voraussetzungen, z. B. mehrjähriger Berufserfahrung, sind verschiedene Fort- und Weiterbildungen möglich, u.a.:
Ausbilder/-in (verantwortlich für die Ausbildung von Azubis)
Industriemeister/-in Hüttentechnik oder Metall
Techniker/-in Hüttentechnik oder Metallbautechnik
Nach dem Besuch einer Fachoberschule ist das Studium an einer Fachhochschule (FH) möglich, Dipl.-Ingenieur/-in Hüttentechnik